Mit der FTR Rally durch Europa – Sinjes Fazit

Dass meine Reise mit der FTR Rally sich langsam dem Ende neigt, habe ich bemerkt, als ich meine absolute Traum-Location verlassen musste.

Das Affittacamere Podere di Belforte ist ein echter Geheimtipp und ich bin mir absolut sicher, dass ich wieder hierher zurückkehren werde. Vielleicht sogar schon im Herbst. Ich fuhr knapp 3 Stunden nach Forte dei Marmi und habe mir dort ein Restaurant mit Blick aufs Meer zum Mittagessen ausgesucht. Der sonst so überfüllte Strand von Forte war komplett leer, was die Aussicht nur noch besser machte. Danach fuhr ich weiter in die Berge und übernachtete im Castello dell’Aquila – warum auch immer, ich musste nur den halben Zimmerpreis bezahlen.  

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Dann war auf einmal schon Freitag. Drei Tage blieben mir noch in Italien. Für das letzte Wochenende habe ich mir daher einen ganz besonderen Ort ausgesucht: Chiavenna, nördlich des Comer Sees. Auf dem Weg dorthin, irgendwo zwischen Milano und Comer See, bin ich aber noch mit Paolo – ebenfalls Weltreisender – verabredet. Paolo ist seit 4 Jahren „on the road“ und wie das heutzutage so ist, sind wir irgendwann auf Instagram übereinander gestolpert und verfolgen seitdem gegenseitig unsere Abenteuer. Da ich ja quasi ums Eck war, ergab sich endlich die Gelegenheit für ein persönliches Treffen. Paolo ist genauso sympathisch, wie er auf seinen Bildern rüberkommt. Wir hatten sehr viel Spaß und konnten einige Reiseerfahrungen austauschen. Danach ging es für mich weiter nach Chiavenna, meinem Ziel für heute und das restliche Wochenende. Die kleine Stadt ist wunderschön und ich liebe einfach die typisch italienischen Steinhäuser. Ich hatte sofort das Gefühl von Urlaub und freute mich auf drei Tage voll mit Entspannung und gutem Essen.

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Von Chiavenna gibt es zwei Möglichkeiten, in die Schweiz zu kommen. Ich entschied mich für den Maloja Pass. Nicht nur, weil er sehr schön zu fahren ist, sondern weil ich dort oben am Pass jemand ganz Besonderes treffen wollte. Meinen Bruder und seine Freundin. Beide haben gerade eine Alpenüberquerung zu Fuß hinter sich. 200 km sind sie in 11 Tagen gelaufen und haben dabei 8.300 Höhenmeter überwunden. Mein Bruder, der ebenfalls Motorrad fährt, ist ganz begeistern von der FTR. Wir checkten im Hotel am Pass ein, verbrachten den Abend gemeinsam beim Essen und erzählten uns die Abenteuer der letzten Wochen. 

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Vom Maloja Pass aus habe ich dann den direkten Weg nach Hause genommen. Leider spielte das Wetter in den letzten Tagen nicht wirklich mit. Die Aussichten waren auch nicht besser und so entschied ich mich, die schönen Erinnerungen zu nehmen, auf die Autobahn abzubiegen und heim zu düsen. Am späten Abend war ich dann endlich zu Hause – erschöpft aber unglaublich glücklich.

Die Reise war das Beste, was mir seit meiner Rückkehr aus Afrika passiert ist. Sie hat mich vor dem Tief und der Depression bewahrt, in die ich abzurutschen drohte. Nach drei Jahren unterwegs durch die Welt, selbstbestimmend, frei, ohne starres Korsett, hatte ich nach meiner Rückkehr Angst, in der Normalität in Deutschland durchzudrehen. Die erneute Auszeit und das Erleben meiner Heimat Europa hat mir gezeigt, dass auch die kleinen Fluchten helfen können, sich frei zu fühlen. Ich habe so viel Neues gesehen und ganz besondere Orte entdeckt, an die ich wieder zurückkehren möchte. Und das auch noch mit einem so wunderbaren Bike.

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Wie sehr mir die Rally liegt, sieht man deutlich auf den Bildern und Videos. Es macht unglaublich viel Spaß, durch die Stadt zu cruisen, weil sie so kompakt und wendig ist. Aber auch auf längeren Strecken sitze ich absolut bequem und sie fährt wie auf Schienen, egal wie viel Gepäck man hinten drauf packt. Selbst bei starkem Regen wie auf der Heimfahrt – ich hatte immer vollstes Vertrauen in das Motorrad. Sie meistert jede Straße. Onroad wie offroad und ich bin nicht nur easy Schotterpisten gefahren. Ich spreche von richtigen Offroad-Passagen mit ordentlich Geröll. Ich kenne kein Bike, das so vielseitig ist wie die Rally. Jeden Weg, den ich nehmen wollte, hat sie gemeistert. Nicht nur, weil sie es musste, sondern weil sie es kann. Ich bin sehr dankbar, dass ich das Bike fahren durfte und eine so wundervolle Zeit hatte.

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